Sunday 28 June 2009

Showdown am Oortkaten See


Die Boje, die uns als Wedemarke dienen soll, ist kaum zu sehen. "Hauptsache, bei der ersten Diziplin nicht ertrinken. Der Rest wird sich schon finden!" meint Thorsten unser Rookie nur, als wir uns die Schwimmstrecke am Hohendeicher See, genannt auch Oortkaten See, anschauen. Mit uns haben sich viele Triathleten am Ufer versammelt und prüfen die Wassertemperatur. Na ja! Gute Bedingungen. Das Thermometer der Veranstalter zeigt 18 Grad Wassertemperatur an. Dazu wenig Wind und angenehme Temperaturen. Also insgesamt gute Bedingungen für unser Unternehmen "Vierlanden Lebensfittness Triathlon", denn so heißt diese Veranstaltung offiziell. Nachdem wir die Strecke geprüft haben, machen wir uns daran, unsere Wechselstation einzurichten. Laufschuhe, Radschuhe, Brille, isotonische Getränke, Handtuch etc. alles wird logistisch aufbereitet neben dem Renner positioniert. Beim Wechsel muss die Maschinerie reibungslos rollen, damit keine Zeit verschenkt wird.
Nach dem Einrichten unserer persönlichen Wechselzone schlendern wir erst einmal herum, essen energiereiche Trockenfrüchte und bewundern die hightech Boliden unserer Mitstreiter. Carbon, Carbon vom Windkanal gestylt, soweit das Auge reicht. Die Szene feilt an der Technik und spart am Gewicht. Es werden weder Mühen noch Kosten gescheut.
Dann ziehen wir unsere Neos an. Damit das Ausziehen des Neos nach dem Schwimmen nicht unfreiwillig komisch wird, werden die Beine mit Babyöl eingerieben. Auf dem Weg in den Startbereich treffen wir auf Hans und den Meister, die uns lautstark unterstützen wollen. Auf der Laufstrecke wird der Meister Thorsten unterstützen und ihn "ziehen".

Dann der Startschuss. Ich denke mich von Boje zu Boje und konzentriere mich auf den die Schwimmbewegungen. Um mich herum "kocht" das Wasser. Nachdem sich die Positionen im Wasser geklärt haben, versuche ich, ruhig meinen Schwimmstil durchzuziehen und einen guten Rythmus zu finden. Schwimmen ist die technisch aufwendigste Diziplin. Allerdings fehlt mir häufig im Wasser die Orientierung. Ich muss mich nur auf mich selbst konzentrieren.
Im Zielbereich der Schwimmstrecke angekommen, höre ich die Stimmen von Hans und Jan, die mich anfeuern. Transponder auf die Transpondermatte halten und dann ab aufs Rad. Der Wechsel klappt wie geschmiert und ich sehe, dass Thorsten noch nicht aus dem Wasser ist. Dann auf den Deich und ab auf´s Rad. Die Maschine beginnt zu schnurren. Tempo 37 und keinen Gegenwind. Wunderbar!! So macht Radfahren Spaß! Ich überhole und werde überholt. Die Spezialisten donnern an mir mit grollenden Scheibenrädern vorbei. Cool bleiben und Tempo halten, heißt die Devise. Nicht überziehen! Auf der Gegengraden kommt mir Thorsten entgegen. Also ist er nicht ertrunken. Der Rest wird dann schon klappen. Ich überhole einige Frauen, die ich vom Training kenne. Die Frauen sind ja schon 10 Minuten vor uns gestartet und halten sich wacker. In der zweiten Runde kommt Rainer auf seiner Stevens Zeitfahrmaschine, deren Laufräder doppelt so teuer sind wie mein gesamtes Fahrrad, an mir vorbei. Rainer möchte ich nicht zu weit vorbeilassen. Vielleicht kann ich ihn beim Laufen wieder einholen, denn Laufen ist meine stärkste Diziplin. Nach 40 Kilometern dann runter vom Rad. Der Tacho zeigt einen Schnitt von 35 Kilometer an.
Also rein in die Laufschuhe und ab über den Deich, auf die Laufstrecke. Die Bewegungen beim Laufen sind zunächst noch etwas hölzern, der Schmerz auch nicht von schlechten Eltern. Aber nach ca. zwei Kilometern ist das überwunden und ich laufe etwas runder und versuche, auf mein Tempo zu kommen. Kurz vor der Wendemarke sehe ich Rainer. An seinem Gesicht sehe ich, dass er platt ist. Nach der Wende hole ich auf und kann bei 7,5 Kilometern an ihn vorbeiziehen. Hier kommt mir der Meister mit Thorsten im Schlepptau entgegen. Für die letzten zwei Kilometer mobilisiere ich noch meine Reserven und komme mit einer tollen Zeit von 2:31 ins Ziel. Ich bin richtig begeistert, für das Schwimmen habe ich nur 26 Minuten, für mich ein neuer Rekord, gebraucht. Die Radstrecke habe ich nach 1:13 Minuten (Brutto - mit Umziehen) , also einem Schnitt von 35 km/h klargemacht. In der Altersklasse lande ich damit auf dem 4. undankbaren Holzrang. Ich bin total zufrieden mit mir. Thorsten kommt nach ungefähr drei Stunden ins Ziel. Auch er ist mit seiner Leistung zufrieden mit seinem ersten Showdown am Oortkaten See. Nun kann Hamburg kommen.

Thursday 25 June 2009

Koppeltraining

Der Termin für den Olympischen Triathlon in den Vierlanden rückt näher und ich kombiniere am Mittwoch noch einmal radeln und laufen. Wie erwartet, fallen die ersten Kilometer richtig schwer, da ich eine längere Raddistanz hinter mir habe und nach dem Wettkampf in Buchholz keinen Pausentag eingelegt habe.
Der etwas schwierige Wechsel wird mir aller dings leicht gemacht, da ich in netter Gesellschaft locker durch den Wald joggen kann. Außerdem hat der Sommer begonnen und es ist richtig warm, so dass das Laufen, zumal in netter Gesellschaft mit lockerem Klönschnak doppelt Spaß macht.
Nach dem Training setze ich natürlich sofort auf Elektrolytausgleich im Kreise der Stolperer. Beim Ausgleich der verlorenen Körperflüssigkeit haben wir dann noch genügend Gelegenheit das Rennen in Buchholz und den 24 Stundenlauf von Martin nachzubereiten. Immerhin ist der Gute 164 mal eine 1-km-Runde um eine Sporthalle in, ich glaube, Delmenhorst gelaufen. Man beachte - ohne Richtungswechsel - ohne Schlaf. Trotz oder nach dieser Tortur sieht unser Webmaster allerdings noch ziemlich gut aus. Sprachverhalten und Laufstil wirken allerdings etwas reduziert. Martin, beim nächsten Mal leih ich dir für die 164, oder waren es nur 162 Kilometer mein Rad. Wenn du dich für den 10-fach Ironman anmeldest (38 Kilometer Schwimmen/1800 Kilometer auf dem Rad und 421,92 Kilometer Laufen) spendier ich dir meinen Neo, damit du dich im Wasser nicht auflöst.

Tuesday 23 June 2009

Dreifachkombination


Logistik ist angesagt, wenn man vor dem Triathlon drei Diziplinen an einem Tag trainieren will, um vor allen Dingen den Umstieg vom Rad auf das Laufen zu trainieren. Also auf dem Rückweg von der Arbeit schnell ins Schwimmbad und eine halbe Stunde kraulen. Dann Lauf- und Radklamotten ins Auto laden und zum Lauftreff fahren, - Ruckzuck auf´s Rad und eine Runde kurbeln. Dabei beachte ich, dass das Tempo hoch ist und ich möglichst einen dicken Gang fahren kann. Wieder bei der Sportanlage in Borstel angekommen, mache ich mich mit Abu Klaus, Anneke und Ria - Alle sind im übrigen wie ich auch am Vortag in Buchholz gelaufen. - auf die kleine Borstelrunde. Der Effekt des vorangegangenen Trainings ist, dass mir der Laufstart richtig in die Beine geht. Nach ca. fünf Kilometer krieg ich jedoch die Kurve und die letzten sechs Kilometer laufen Abu Klaus und ich noch richtig flott. - Fazit: Geht doch!

Monday 22 June 2009

Die Stimme aus dem Massagezelt


"Hallo Klaus!": Etwas gequält hört sich die Stimme schon an, die ich hinter mir aus dem Massagezelt höre. Auf der Liege im Massagezelt entdecke ich dann auch unsere Spitzengeherin Anneke, die sich nach ihrem Gesamtsieg über die Walkingdistanz erst eimal die Waden durchkneten lässt. Nach ihrem Gesamtsieg ist Anneke denn auch richtig gut drauf. Als Seriensiegerin hat sie in Buchholz beim Stadtlauf wieder einmal ihre Spezialdiziplin gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!!!
Mir steht der Zehner noch bevor. Da wir noch richtig lange Zeit bis zum Start haben, machen Chris und ich es uns erst einmal in einem Kaffee gemütlich und lassen die Läufer an uns vorüberziehen. Ein schöner Platz, an dem ich bei einem Kaffee dann auch die üblichen "Verdächtigen", angefangen mit dem Doc, bis hin zu Abu Klaus alle treffe. Ein kurzer Klönschnack! Alle sind wie immer schlecht drauf, haben wenig trainiert oder ein latentes Zipperlein, um dann wie üblich vom Start weg richtig Gas zu geben.
Der Lauf in Buchholz macht Spaß, da hier beim Zehner vier Runden durch die Stadt gedreht werden. Unterstützt von den Zuschauern, Fans, Freunden und Sambatrommlern macht das Laufen Spaß.
So geht´s denn auch nach dem Start richtig zur Sache. Da mein Garmin mich mit der Meldung "battery low" begrüßt, beschließe ich, nur auf meinen Körper zu hören und mich weiterhin an meinen Mitläufern zu orientieren. Wenn ich am Doc Sander dranbleiben kann, bin ich zumindest in meiner AK gut dabei. Nachdem sich das Tempo einigermaßen eingeregelt hat, laufe ich zusammen mit Dirk von Blau Weiß Buchholz, den ich von vielen Volksläufen kenne und der ungefähr meine Geschwindigkeit läuft. Anders als in Hittfeld, kann ich Dirk aber bei diesem Lauf nicht abhängen. Wir bleiben die bis zur letzten Runde zusammen. Als Lokalmatador schafft er es jedoch, mich in der letzten Runde abzuhängen.
Doch! Wo ist Doc Sander? Überlicherweise müsste er vor mir laufen, da er immer mit einem Viererschnitt flott unterwegs ist. Bis zum Ziel ist es nicht mehr weit und ich versuche noch die letzten zwei Kilometer das Tempo zu halten. Leider gelingt mir das nicht und ich verliere in der letzten Runde ungefähr eine Minute.
Im Ziel bin ich schließlich mit 42 Minuten. Das ist der 23. Platz und wie sich später herausstellt der 1. Platz in der AK-Wertung. Darauf bin ich stolz wie Bolle!!!

Sunday 7 June 2009

Tapeing

Mal ehrlich: Da ich ja mit Laufen kein Geld verdiene und auch ab und zu mal abends der Nebenbeschäftigung des Geldverdienens fröne, macht es Sinn diesen Zwangspausen zwischen den Läufen das Gute abzugewinnen. Also: Entspannung und Tapeing.
Dies scheint allerdings im Moment meine Erfolgsstrategie zu sein. Wettkämpfe statt Training. Samstag beim Hit-felder stand ich also ausgeruht am Start. Zu meinem Glück waren dazu noch Rolf (gleiche Altersklasse/vierer Schnitt) und der Doc (versuchte sich auf der Halbmarathonstrecke, allerdings ohne Chance gegen Ulli und Abu Klaus) nicht für die 10,6 Kilometer gemeldet.
Gleich nach dem Start geht es denn auch bei einem Zehner gleich richtig zur Sache. Die ersten drei Kilometer geben die meisten zunächst einmal ordentlich Hackengas, da es zudem auch in weiten Teilen zunächst leicht bergab geht. Also, dranbleiben und das Tempo mitgehen. Schwierig wird die Angelegenheit in Hittfeld erst, wenn es in den Sunder geht und ordentlich Steigungen zu meistern sind. Ab Kilometer sechs ist dann eine lange Grade an der Straße entlang. Hier knöpfe ich mir nacheinander die beiden vor mir laufenden Mitstreiter vor. Bevor es in den Sunder geht, habe ich mich auf Platz Sieben vorgearbeitet und mein Tempo gehalten. Im Sunder werde ich allerdings noch einmal von einem Läufer des Lauftreffs Rosengarten überholt, an den ich mich dann bis zum Zieleinlauf ranhängen kann.
Die halbe Stadionrunde macht dann noch eimal richtig Spaß, da ich in Hittfeld ja fast ein Heimspiel habe. Glücklich komme ich im Ziel an. Weiterhin stimmt die Zeit zuversichtlich.
44:31 für 10,6 Kilometer und Platz 8 im Gesamtfeld machen mich sehr zufrieden. Dass ich damit noch die Altersklassenwertung in Hittfeld gewinne, setzt dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen auf.
Die Nachbereitung des gelungenen Laufes mit den anderen Stolpertrupplern findet nach dem Lauf dann bei Kaffee und Kuchen oder auch einem Bierchen ganz entspannt statt.
Also Leute: Tapeing statt Training macht vor Wettkämpfen richtig Sinn.