Thursday 22 July 2010

Biologische Betrachtungen zur Geißel von Borstel


Lauftreff in Borstel – Temperatur im Schatten 35 Grad Celsius schwüle Luft – Ist die Temperatur zum Laufen zu hoch? Mit Sicherheit ja, aber wir wollen doch das schöne Wetter ausnutzen. Da wir ja in diesem Jahr lange mit Stirnlampe, Schneespikes, eingepackt in Funktionskleidung, laufen mussten Es wäre doch Sünde, den Sommer nicht zu nutzen. Also führe ich meinem Körper vor dem Lauf noch einmal ordentlich Flüssigkeit zu und los geht´s.


Beim lockeren Klönschnack gehen dann Abu, Martin und ich auf die 14´ner Runde. Nach vier Wochen bestem Sommerwetter sind wir schließlich angepasst wie die Kenianer an ihr Hochland.

Im Wald tritt dann ein merkwürdiges Phänomen auf. Der Lauf wird unruhig und ich beginne, um mich zu schlagen. Die Insekten scheinen sich auf die Menschen, die sich bei diesem Wetter in den Wald trauen, zu stürzen. Fürchterliche Viecher versuchen sich an unserem Körper festzubeißen.

Bei den Plagegeistern die uns nerven, handelt es sich um Bremsen.

Was sagt Wikipedia dazu?

Bremsen (Tabanidae) sind eine Familie aus der Unterordnung der Fliegen (Brachycera) in der Ordnung der Zweiflügler (Diptera) und gehören zu den blutsaugenden (hämatophagen) Insekten (Insecta). Sie beißen nicht nur Menschen, sondern auch andere wechsel- und gleichwarme Tiere (Warmblüter). Besonders aktiv sind sie in Mitteleuropa zwischen April und August an schwülen Tagen. (Schau an, schau an ....)
Im norddeutschen Raum wird die Bremse oft auch Dase (vgl. hierzu Dasselfliegen) oder Blinde Fliege genannt, in Westdeutschland Blinder Kuckuck, in Süddeutschland und Teilen Österreichs und der Schweiz Bräme oder Brämer, historisch findet sich Brämse.
Bei den meisten der etwa 4000 Arten saugt das Weibchen Blut, während das Männchen Blüten besucht und Nektar saugt. Bei einigen Arten ernähren sich die Weibchen ebenfalls pflanzlich, während einige tropische Arten von Aas leben. Die Mundwerkzeuge der Bremsen sind zu einem stilettartigen Saugrüssel umgebildet, der aus Labrum, Hypopharynx und den paarigen Mandibeln und Maxillen besteht. Die Stechborsten werden von hinten vom Labium umschlossen.
Im Gegensatz zu Stechmücken ist der Stich von Bremsen deutlich schmerzhaft (siehe Selbsttest) spürbar, da die Mundwerkzeuge wesentlich größer sind. Es tritt vermehrt Juckreiz an der Stichstelle auf. Wie bei Mückenstichen bildet sich dort für einige Stunden eineQuaddel. Bremsen werden speziell vom Schweiß angelockt und können auch durch Kleidung stechen. Wie viele blutsaugende Insekten spritzen sie vor dem Blutsaugen ein gerinnungshemmendes Sekret, welches bei der relativ großen Stichwunde ein Weiterbluten nach dem Saugen verursacht. Bremsen können bis zu 0,2 ml Blut saugen.
Handelsübliche, auf Basis von ätherischen Ölen hergestellte Repellents zum Mückenstichschutz wirken nur kurz oder schützen überhaupt nicht vor den Stichen der Bremse.

Nach diesem kleinen Exkurs in die kleine Welt der Plagegeister wird deutlich, mit diesen Tieren ist nicht zu spaßen.

Als Abwehrmittel nutzen wir:

  • Erhöhung der Laufgeschwindigkeit – hilft nur kurzzeitig, da es einfach zu heiß ist.
  • Weniger schwitzen – unmöglich.
  • Blutsauger erschlagen – wirkungsvoll, aber es kommen immer wieder neue.
  • Hemd ausziehen und damit um sich schlagen – sieht lustig aus und fördert die Koordination.
  • Blutverlust mit Gerstensaft ausgleichen

Monday 19 July 2010

Der Erlkönig fährt noch nicht ....


... aber wie erwartet trafen wir Thorsten vor unserem Staffelstart, der schon um 7:10 beim Hamburg Triathlon gestartet war, an der Wechselzone bei der innigen Betrachtung des hier aufgefahrenen Materials. Carbon... Carbon... Carbon... so weit das Auge reicht.


Nils, Ulli und ich hatten uns vorgenommen den Triathlon als Staffel zu bewältigen.

Der Schwimmteil erwies sich in diesem Jahr als echte Herausforderung für mich. Das Wasser, mit 26 Grad, hatte geradezu Badewannentemperatur und war besonders trübe und schlickig. Weiterhin durfte bei diesem Wetter kein Neo benutzt werden. Der Neoprenanzug sorgt bei den Schwimmern für einen höheren Auftrieb, damit hat man eine bessere Wasserlage und erzielt natürlich bessere Schwimmzeiten.

Da das Wasser an diesem Tag von den vielen Startern schon ordentlich durchgequirlt wurde, konnte ich nach kurzem Eintauchen feststellen: Sichttiefe = 0 Zentimeter. Egal - nach dem Startschuss kommt es darauf an, ruhig zu schwimmen und sich nach jedem dritten Mal Luft holen, zu orientieren, um keine Boje oder gar einen Alsterkahn zu rammen. Nach 32 Minuten heben mich Helfer wieder aus dem Wasser und ich laufe in unsere Wechselzone, um den Chip, der die Funktion des Staffelstabes übernimmt, an Nils, unseren Radfahrer, zu übergeben.
Nils macht sich dann auf die 40 Kilometerstrecke und ist nach sagenhaften 67 Minuten wieder in der Wechselzone. Von Anfeuerungsrufen begleitet schicken wir dann Ulli, der sich entgegen seinen sonstigen Angewohnheiten richtig warm gemacht hat, auf die Strecke.

Nach nur 42 Minuten war Ulli auch schon wieder auf der Zielgeraden zu sehen. Alle Staffelteilnehmer konnten dann gemeinsam über die Ziellinie laufen. Die Ergebnisliste wies für uns einen sehr guten 19. Platz in der Staffelwertung aus.