Start, Wind und (fast kein) Regen. Die kleinen Strandpiraten starten um 9:00 Uhr zum
Kinderlauf. Die Kleinen sind ganz aufgeregt und belegen das Klo im
Erdgeschoss. Die Großen, das heißt die Marathonläufer, durften im Obergeschoss wohnen.
Sportfreund
Batke zaudert noch, ob er kurz oder lang läuft.
Greifianer Abu schmeißt noch ein paar Salztabletten ein, unser Blog-Autor steht mehr auf vergammelte und gepresste Bananenschale.
Anneke, immer Angst vor Blasen, klebt ihre Füße ab und sieht aus wie der kleine
Echnaton - zumindest an den Füßen.
Ulli folgt der
Ditjewitsch Methode und macht wieder nichts. Martin versucht seine Leistung durch
Lummeneier zu steigern, heiß aber lecker.
8:45 Uhr, Fototermin. Wer fehlt? Dieter! Er steht auf dem Balkon und gibt Flaggensignale, kommt aber dann doch noch dazu. Der Insel-
Taliban, ein wetterfest gekleideter Einheimischer, bereichert unsere Gruppe.
9:00 Uhr, Startschuss, ab geht die Post. Günter sichert den
Rückraum ab,
Uschi geht in die Offensive.
9:15 Uhr, die Großen dürfen los. Hier legen sich
Ulli und
Abu mit einem Schnitt von deutlich unter 5 Minuten schwer ins Zeug. Dieter und
Annecke peilen derzeit noch die doppelte Kilometerzeit an. Mittelmaß wie immer: Klaus,
Christof und Martin.
Die erste Bewährungsprobe, den Düsenjäger erreichen wir nach wenigen Kilometern. Beim ersten Mal wird die Herausforderung noch sportlich, d.h. laufend angegangen. Das Oberland begrüßt uns wellig, mit starkem Wind von der Inselkante. 10000 von Seevögel erwarten uns an der langen Anna, das Wahrzeichen des
Klotzes in der Nordsee. Nach einem steilen Abstieg am Krankenhaus freuen sich alle auf die Mole, einer ca. 2 Kilometer langen Betonpiste, die dank der feuchten Witterung
glitschig ist. Die Schnellen schaffen es kaum, nicht in das Wasser zu fallen. Der Veranstalter hat dafür aber vorgesorgt und zwei Rettungsboote in Einsatz gesetzt. Das Team Südmole empfängt uns an der letzten Wende vor
Cuxhaven mit krachender Rockmusik und Elektrolytgetränken. Dann
gehts wieder zurück an die Kurpromenade. Hier begrüßt uns Günter im Unterhemd, denn unsere Kleinen sind natürlich schon im Ziel und frischgeduscht winken sie uns aus unserem Domizil am Start zu.
In der zweiten Runde um das Eiland bahnt sich schon die Dramatik dieses
Laufes an. Zunächst einmal setzt unser
schwarzwälder Urgestein zu einem Sprint am Düsenjäger an, dem wir natürlich nicht folgen können. Während sich die Norddeutschen, die in der 90-kg-Klasse laufen, langsam den Düsenjäger hochquälen, hier wird aus einem Läufer schnell mal ein
Geher, federt
Christof locker den Düsenjäger hoch. Weiterhin bahnt sich hier schon Dieters Ausstieg an, mit Schmerzen in orthopädisch wichtigen Körperteilen muss er leider aussteigen. Schade!
Das Wetter
lässt uns heute nicht im Stich. Es ist zwar frisch, aber wir haben keinen Regen. Also für die Marathonläufer gute Bedingungen. Leider haben auch die anderen Läufer gute Bedingungen, die sie gnadenlos gegen uns ausnutzen. Wir sind hier angetreten, unseren dritten
Mannschaftsplatz zu verteidigen. Unsere drei Spitzenläufer
Christof,
Ulli und
Abu kämpfen nicht nur tapfer gegen den Wind, sondern auch gegen polnische Einkäufe des örtlichen
helgoländer Vereins an.
Die dritte Runde verläuft
undramatisch, jeder ist auf sich selbst gestellt. Runde vier, nun muss eine Entscheidung fallen. In der Mole holt
Christof gegenüber
Ulli stark auf. Das zermürbt den
Drager Kenianer, während die Konkurrenz zum letzten
Schlag ausholt. Nach "Ich hab' dich gleich!" ist
Ulli zermürbt und verliert wertvolle 21 Sekunden. Warum das wichtig ist, werden wir erst am Abend bei der Siegerehrung erfahren. 21 Sekunden fehlten dem guten
Ulli, der sonst immer schon
berufsbedingt unter Starkstrom steht, zum dritten Alterklassenplatz und für einen schmucken Pokal.
Die Äußerung "Ich hab' dich gleich!" wurde zwar noch dementiert, aber wie das so ist, ein schlechter Ruf
lässt sich nicht mehr aus der Welt schaffen. Da wird
Christof mit leben müssen.
Bleibt von weiteren Erfolgen zu berichten:
- ein knapp vergebener Pokal in der M 50
- ein dritter Frauenplatz im Kinderlauf durch unser Mädchen Uschi
- ein zweiter Altersklassenplatz in der W 35 beim Marathon
- elf fröhliche Läufer und damit mindestens die stärkste Läufergruppe beim Lauf.
Ach ja: Die gute Mutter der Kompanie. Maren fotografierte, versorgte uns mit Essen und hat uns trocken gelegt. Danke dafür, danke für die gute Betreuung.